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Reanimation: Wann ist sie nicht indiziert?

Lukas Fuchs vor 3 Tagen in  Medizinische Informationen 3 Minuten Lesedauer

Reanimation gehört zu den wichtigsten medizinischen Notfallmaßnahmen. Doch nicht in jedem Fall ist sie die beste oder sinnvollste Option. Erfahren Sie hier, wann eine Reanimation nicht indiziert ist und welche alternativen Maßnahmen zur Verfügung stehen.

Reanimation: Wann ist sie nicht indiziert?

Die Reanimation ist eine entscheidende Maßnahme, um bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand das Leben eines Menschen zu retten. Jedoch gibt es auch Situationen, in denen eine Reanimation nicht nur unnötig, sondern möglicherweise sogar kontraindiziert ist. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über diese Szenarien und die damit verbundenen Entscheidungen.

Die Grundsätze der Reanimation

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sollte sofort eine Reanimation eingeleitet werden. Doch was passiert, wenn die Umstände eine Reanimation nicht rechtfertigen? Grundsätzlich wird eine Reanimation dann nicht indiziert, wenn folgende Kriterien vorliegen:

1. Fortgeschrittene Krankheit

  • Krebs im Endstadium: Bei Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen ist die Prognose in der Regel sehr schlecht. Hier könnte eine Reanimation als nicht hilfreich erachtet werden.
  • Schwere neurologische Erkrankungen: Patienten mit fortgeschrittenen neurologischen Erkrankungen haben oft irreversible Schäden und eine Reanimation könnte nicht mehr zu einer verbesserten Lebensqualität führen.

2. Klar dokumentierter Patientenwunsch

In vielen westlichen Ländern gibt es Patientenverfügungen, die den Wunsch des Patienten bezüglich Reanimationsmaßnahmen festhalten. Wenn eine solche Verfügung vorliegt, in der der Patient ausdrücklich auf Reanimationsmaßnahmen verzichtet, muss dieser Wunsch respektiert werden.

3. Fehlende Erfolgsaussichten

Wenn die medizinischen Fachkräfte zu dem Schluss kommen, dass die Erfolgsaussichten einer Reanimation gleich null sind, z. B. bei einer als irreversible betrachteten Herzinsuffizienz oder nach einer langen Zeit ohne Puls in einem klinisch nicht reversiblen Zustand, ist eine Reanimation nicht indiziert.

4. Lebensalter und komorbide Erkrankungen

Das Alter sowie das Vorhandensein von mehreren schweren Begleiterkrankungen können ebenso einen Einfluss auf die Indikation zur Reanimation haben. In bestimmten Fällen, wie bei sehr alten oder multimorbiden Patienten, kann eine Reanimation als palliativ betrachtet werden, statt als Lebensrettende Maßnahme.

Ethik und Entscheidungsfindung

Die Entscheidungen, wann Reanimation nicht indiziert ist, sind häufig auch ethischer Natur. Ärzte müssen abwägen zwischen der medizinischen Notwendigkeit und den ethischen Aspekten des Patientenwohls. Diese stofflichen und ethischen Überlegungen fließen in die Entscheidung ein und können gegebenenfalls von einem interdisziplinären Team diskutiert werden.

Alternativen zur Reanimation

In Fällen, in denen die Reanimation nicht indiziert ist, kommen verschiedene Alternativen in Betracht:

  • Palliative Versorgung: Hierbei liegt der Fokus auf der Linderung von Schmerzen und einem würdevollem Sterben.
  • Hospizdienste: Hospize bieten eine ganzheitliche Betreuung für Sterbende, wobei die Lebensqualität Priorität hat.
  • Therapeutische Gespräche: Patienten und Angehörige können in Gesprächen darüber informiert werden, was im Fall eines kritischen Zustandes zu erwarten ist und welche Wünsche der Patient hatte.

Wichtigkeit der Dokumentation

Für das medizinische Personal ist es essenziell, jede Entscheidung, die gegen eine Reanimation getroffen wird, gründlich zu dokumentieren. Diese Dokumentation dient nicht nur dem rechtlichen Schutz, sondern auch dem Verständnis der Entscheidung von Seiten der Angehörigen und der Zeitzeugen.

Zusammenfassung

Die Reanimation ist eine lebensrettende Maßnahme, doch nicht in jedem Fall sollte sie durchgeführt werden. Es gibt klare Indikatoren, die eine Reanimation nicht indiziert machen, sei es aufgrund einer fortgeschrittenen Erkrankung, dem klaren Patientenwunsch oder der fehlenden Erfolgsaussichten. Die Entscheidung muss stets patientenorientiert und in respektvoller Abwägung der Umstände getroffen werden.

Für weitere Informationen über das Thema Reanimation und ihre Indikationen, ziehen Sie bitte medizinische Fachliteratur oder die Webseiten von Organisationen wie der DGEPI heran.

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